Hier erzählt Nicolás Maduro, Chávez' Auserwählter, wie der Caudillo ihn als singengendes Vögelchen erschien, als Maduro in einer Kapelle betete.
Kurz davor sagte Maduro, dass Chávez tatsächlich Wunder bewirkt hatte. Zum Beispiel nennt er Misión Róbinson, ein Programm zur Alphabetisierung. Fast kein Ausländer weiss, dass diese Programme in Venezuela nichts neues sind und dass es effektiveres vor Chávez gab: die Analphabetenrate ist langsamer gesunken als vor dem Caudillo, wie ich hier beweise. Maduro spricht auch über das Programm für den Bau sozialer Wohnungen, auch wenn dieses Programm nur die Wiederholung der Programme ist, die es schon gab, selbst als der Erdölpreis viel niedriger war. Chávez hat sogar erst im Jahr 2010 damit angefangen - davor hatte der Caudillo viel weniger Sozialwohnungen bauen lassen als frühere Regierungen.
Viele Deutsche werden sich fragen, wie man dann ein solches Regime unterstützen kann. Zum einen konnte Chávez jahrelang mehr Almosen - bloss Almosen - verteilen als die Regierungen zwischen 1986 und 1998, als die Erdölpreise im Keller lagen. Zum anderen haben die Boligarchen nun grosse Darlehen der Chinesen benutzt, um chinesische Waren (vor allem des Konzerns Haiers) billig zu verkaufen. Da es eine strenge Währungskontrolle gibt, sind diese Waren wesentlich billiger als "die der Kapitalisten". Zum anderen können die meisten Venezolaner kaum regierungskritische Sender hören oder sehen: Globovisión ist nicht venezuelaweit zu sehen, Gehirnwäsche ist das Beste, was die Regierung der Boligarchen leisten kann.
Viele Chavistas denken wirklich, - trotzt iPads und Blackberrys - dass die Europäer massal verhungern und dass Island oder Norwegen so gefährlich sind wie Venezuela. Sie wissen nicht, dass die Mordrate in Island und Norwegen 1 x 100000 beträgt und in Venezuela mehr als 65.
In zwei Wochen haben wir Wahlen in Venezuela und die "movimiento civico-militar", diese Gruppe von Boligarchen, die aus Militärs und pseudosozialistischen Bonzen besteht, wird höchstwahrscheinlich weiter an der Macht bleiben. Sie werden dafür Staatsgelder benutzen. Sie werden dafür Soldaten einsetzen, die Leute in Bussen transportieren. Sie werden dafür unzählige Beamte benutzen, die in echter Zeit wissen, wer wann schon zur Urne gegangen ist. Sie werden mit den für die Wahlen notwendigen Fingerabdruckmaschinen Angst einjagen. Der Wahlrat ist eine Puppe der Regierung und das hilft natürlich auch.
Die Veränderungen werden später kommen. Trotzt Recordeinnahmen wegen des Erdölpreises sitzt Venezuela in der Klemme. Die Inflation setzt schon jetzt viele Leute unter Druck. Die meisten Wähler der Slums bringen aber diese Inflation nicht in Verbidung mit der Regierung: es sind die "Kapitalisten", die dafür verantwortlich sind...man bekommt ja Reis und Bohnen und Hähnchen bei den staatlichen Supermärkten und zwar viel billiger als anderswo.
Was sie nicht wissen: für diese aus den USA, aus Europa und aus der Dominikanischen Republik importierten Lebensmittel werden sie erst nach den Wahlen zahlen müssen.
Aber jetzt erscheint der caudillo als singendes Vögelchen und spricht mit Maduro.
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