Sunday 21 April 2013

Venezolanische Menschenrechte, politische Farben und deutsche Medien

Ihr müsst den Minister für Wohnungsfragen Venezuelas, Ricardo Molina, sehen. Bevor Ihr das tut, will ich etwas über die Berichterstattung in der Bundesrepublik erklären. Ich habe nämlich ein Hühnchen zu rupfen mit einigen Journalisten.

Mit Entsetzen habe ich neuerdings gesehen, wie das ZDF  und der Spiegel ein paar Mal über Venezuela berichtet haben. Ein paar Mal, sage ich, denn oft ist die Berichterstattung gut oder es geht. Manchmal scheinen die Analysen aber von Sympathisanten der Linke-Partei zu stammen. 

Das ist besonders der Fall, wenn manche Journalisten von"Sozialisten versus Konservative" sprechen. Ich verstehe, dass Venezuela für die meisten Deutschen ganz weit liegt. Ich verstehe, dass  man nicht viel Raum und Zeit hat oder haben will, um über mein Land zu reden. Mit diesen paar Wörtern aber, die Lage Venezuelas erklären sollten, liegen sie aber völlig daneben.

Mit Sozialisten meinen diejenigen, die diese Texte schreiben, die Chavista-Regierung. Mit Konservativen meinen sie die Koalition von Parteien der Opposition. Das ist aber eine Koalition, die von sehr links (Bandera Roja und Causa Radical) über die Sozialdemokraten (Acción Democrática, Un Nuevo Tiempo) und die ökologische Partei bis zu Primero Justicia geht. Primero Justicia könnte man als liberal bezeichnen und hat von der CDU Unterstützung bekommen. Sozial und wirtschaftlich steht diese Partei aber eher in der Mitte, sogar links von der deutschen SPD. Es handelt sich mehr um Namen als was anderes. Links und rechts in den USA ist nicht wie in Europa und auch nicht wie in Venezuela. Um das zu verstehen muss man eigentlich hören, was sie in Venezuela sagen. Anscheinend haben manche - nur manche - Journalisten keine Zeit dafür.

Und nun könnt Ihr die Worte des Ministers für Wohnungsangelegenheiten hören. Das dat er gerade gesagt.








Minister: "Ich sage es Euch ganz klar: es ist mir egal, was die Gesetzgebung sagt, in diesem Kontext ist es mir egal."

Beamten: "Capriles, Capriles, hier ist die Regierung (bis)"

Minister: "Schaut mal...an die Mitarbeiter unserer Behörde, die politisch auf der anderen Seite stehen [sage ich]: keine Kampflust, keine Kampflust. Ich akzeptiere nicht, dass man hier schlecht über die Revolution spricht, dass jemand hier Nicolás [Maduro] kritisiert...ich akzeptiere das nicht.

Ich akzeptiere hier keine Mitglieder faschistischer Parteien. Diejenigen, die Mitglieder von Voluntad Popular [noch eine Partei der Mitte, von Leopoldo López geführt], diese faschistische Partei voll Narren, sein wollen, müssen kündigen, denn wenn sie nicht kündigen, werde ich selbst sie rausschmeissen."

Das ist die Regierung Venezuelas. Die Hälfte der Gouverneure und der Minister dieser Regierung sind Militärs. Die anderen sind angeblich "Sozialisten", sympathisieren mit Kuba, leben aber viel, viel besser als der Klaus Ernst.

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