Sunday 7 February 2010

GEGEN DIE WAND: 1


























Heute können wir über die letzte Umfrage lesen, die das Instituto Venezolano de Análisis de Dato durchgeführt hat. Wir können einiges sowohl beim staatlichen Agitproporgan VTV wie auch in der regierungskritischen El Nacional erfahren.

El Nacional sagt uns folgendes:


  • 47.6% der Venezolaner haben Vertrauen zum Präsidenten Hugo Chávez, 51.6 von ihnen nicht
  • 1.7% der Venezolaner denkt, die Lage der Nation sei sehr gut, 10.9% gut, 23% mittelmässig bis gut, 19.4% mittelmässig bis schlecht, 25% sehr schlecht
  • Die Arbeit des Präsidenten wird von 13% der Venezolaner als ausgezeichnet, von 22.7% als gut, von 22.6% als mittelmässig bis gut, von 14% als schlecht bis mittelmässig, von 12.3% als schlecht und von 12.6% der Venezolaner als sehr schlecht angesehen
  • Heute würden 42.4% der Venezolaner für Hugo von Sabaneta, 41.5% gegen ihn stimmen. 16.2% der Venezolaner weigerten sich, ihre Meinung dazu zu sagen.
  • 54.8% der Venezolaner fanden Hugos Verhalten in Januar nicht gut, während 39.8% damit einverstanden waren. 5.4% sagte nichts.
  • 23% der Venezolaner denkt, dass ein Referendum jetzt das Ende seiner Regierung bedeuten würde, 42.8% denkt, dass das Ende 2012 bei den Wahlen sein wird und 13.3% denkt, dass er bis 2021 regieren wird. 15.8% geht davon aus, dass er noch über das Jahr 2021 hinaus regieren wird.
  • 66.8% der Venezolaner lehnt den Kommunismus ab, während 22.4% den Kommunismus unterstützt.
  • 39.6% der Venezolaner denkt, dass die Regierung die Hauptschuld an den Problemen der Stromversorgung trägt, während 25.8% denkt, dass die echte Ursache El Nino ist
  • 62.5% der Venezolaner lehnten die Entwertung der Währung, während 29.8% sie unterstützt
  • 56.7% der Bevölkerung lehnt die Verstaatlichung des Bankssystems ab, während 36.1% der Venezolaner damit einverstanden ist.
  • 63.5% der Venezolaner denkt, dass das private Eigentum in Gefahr steht, während 32% das Gegenteil denkt
  • 52.2% der Bevölkerung findet, dass die letzten wirtschaftlichen Massnahmen nur auf die Septemberwahlen abzielen, während 42.7% der Meinung ist, dass die Regierung damit nur die Lage Venezuelas verbesseren will. 7.1% der Venezolaner hatte dazu keine Meinung.
  • 84.1% der Bevölkerung denkt, dass ein Dialog zwischen Regierung und Opposition notwendig ist. 13.5% ist dagegen.

  • Und was sagt uns der Regierungssender und Propagandaorgan VTV über dieselbe Umfrage?

    • Über 58% der Venezolaner unterstützt den Präsidenten
    • 42.4% würde ihn wieder wählen und 41.5 würde es nicht tun
    • 58.3% der Venezolaner denkt, der Präsident leiste eine gute Arbeit, während 38.9% das Gegenteil denkt
    • Die PSUV ist mit 33.4% stärkste Partei Venezuelas, während 6.1% der Venezolaner UNT und 5.4% AD unterstützen (meine Anmerkung: Die PSUV ist Venezuelas SED, während UNT und AD zwei unserer zahlreichen "sozialdemokratischen Parteien" sind)
    • 49.5% der Venezolaner denkt, dass es nicht gut wäre, wenn die Opposition die Mehrheit in der Asamblea Nacional bilden würde, während 41.5% das will
    • 51.7% der Venezolaner ist davon überzeugt, dass die Regierung das Problem der Stromversorgung lösen wird, während 40.8% das nicht denkt
    • 32.2% der Venezolaner meint, die Dürre sei die Hauptursache der Stromversorgungskrise, 24.6% denkt, dass die Regierung die Hauptschuld trägt und 18.5% denkt, dass das fehlende Umweltbewusstsein der Bevölkerung die Hauptursache der Krise ist.
    Tja...unglaublich aber wahr: es handelt sich um dieselbe Umfrage.

    Im folgenden Post werde ich schreiben, warum die Venezolaner gegen die Wand laufen.

    2 comments:

    1. Finds sehr interessant in deinen unterkommentierten Blog.
      Versteh diese Zahlen so:
      Auch im 12. Jahr gibts offenbar in el pueblo keine Mehrheit des Glaubens in die Mittel und Ziele der "bolivarischen Revolution".

      Da es aber kein Konkurrenz-Projekt gibt, muß das Gebilde dieses entsetztlichen Mensch erst einmal gegen die Wand fahren.

      saludos poco revolucionarios

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    2. Danke.
      Ganz genau. Gegen die Wand kann so oder auch anders interpretiert werden: wir laufen schon seit 1821 oder 1830 aus eigener Initiative gegen die Wand, nur mal schneller oder langsamer.
      Es ist wirklich nicht gesund.

      Ich werde in einem anderen Post dazu kommen.
      Ich bin mit Dir völlig einverstanden. Eine Bewegung ohne Projekt ist eine Schande. Aber selbst im "best case scenario",
      wenn sie alle altruistische Visionäre und kluge Helden wären, ist die Lage nun anders: die Regierung hat wirklich fast die ganze Kontrolle.

      Und dazu muss man alles in einem Land machen, wo die Leute, ob antichavistas oder chavistas oder ninis, immer noch denken, sie wohnen in einem reichen Land, nur schlecht benutzt (falsch: ohne bereit einsetzbares human capital
      ist man arm).

      Ich werde auch in den nächsten Wochen auch einen Text aus einer sowjetischen Zeitschrift übersetzen und kommentieren, um zu zeigen, was die Kommunisten in Venezuela in den 80er gemacht haben und was wir trotz Unterschiede daraus lernen könnten - wie wir so oder so in den Slums und vor allem die vergessenenen Städte kommen könnten.

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