Ratet mal, wen die Chavez-Bonzen verehren!
Gestern starb der tschechische Schriftsteller und Politiker Václav Havel. Er hatte öffentlich die Regierung des Militärs Chávez u.a. wegen der Festnahme des Oppositionspolitikers Oswaldo Álvarez Paz kritisiert. Die Chávez-Regierung hat nichts gesagt. Die Regierungspropagandamaschine hat den Tod zwar erwähnt, nichts aber von seiner Rolle als Dissident unter dem Sozialismus erzählt.
Heute starb Kim Jong-il, der nordkoreanische Diktator. Die Chávez-Regierung hat prompt einen Brief veröffentlicht, wo der venezolanische Caudillo sein Bedauern über den Tod des nordkoreanischen Führers ausdrückte. Chávez hatte vor einigen Jahren den Wunsch ausgedrückt, Nordkorea besuchen zu wollen, ob einfach nur, weil er halt auch zu diesem exotischen Ziel reisen oder halt die Gringos provozieren wollten, wissen wir nicht. Einige seiner Minister hatten schon vorher ihre Verehrung für die nordkoreanische Regierung geäussert. Der Minister für Planung, Jorge Giordani, schrieb zum Beispiel im Jahr 1997, dass sich Nordkorea durch den Sozialismus zu einer starken Volkswirtschaft entwickelt hatte. Das war kurz vor einer der grössten Hungerkatastrophen des Landes.
Nein, Venezuela ist noch keine Diktatur, genauso wenig wie Russland. In beiden Ländern kann man überall sagen, man sei in einer Diktatur. Wir wissen, dass man das in einer Diktatur gar nicht sagen darf. In Venezuela darf man immer noch sagen, Chávez sei autoritär. Venezuela ist also keine Diktatur. Es ist nur ein von einem lächelnden Autokrat geleiteter Zirkus, ohne Rechtsstaat.
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