Tuesday 15 October 2013

Ein Kind in Venezuela


Die Schule fängt später in Venezuela. Und schon wieder müssen Eltern viel Geld zur Verfügung stellen, um das Lehrmaterial für ihre Kinder zu kaufen. Für ein Kind in der Grundschule müssten Eltern etwa Bs. 4900 ausgeben. Das ist mehr als der Monatslohn vieler Menschen.
Eine sehr junge Straßenverkäuferin in Maracaibo

Venezolaner glauben, dass es ihr gutes Recht ist, ein Liter Benzin für weniger als ein Eurocent zu bekommen. Sie erwarten aber nicht viel vom Staat, wenn es um echte Bildung angeht. Irgendwie muss man zur Schule gehen, vielleicht zur Uni. Was das aber eigentlich bedeuten soll, ist den meisten nicht so klar. Was sie dafür nötig haben, umso weniger.




Die Venezolaner wissen nicht mal, dass in den kapitalistischen USA oder in Kanada die Kinder Bücher, Hefte, Bleistifte und ähnliches vom Staat bekommen. Von staatlichen Medien hören sie jetzt, wie schlimm die Armut in Europa ist in diesen Zeiten der Krise.

Ab und zu erhalten Kinder in einigen Musterschulen Venezuelas Lehrbücher von der Regierung. Darüber berichten die staatlichen Medien zur Genüge. In diesen Büchern können die jungen Venezolaner jetzt lesen, wie großartig der ewige Kommandant, Hugo Chávez Frías, war oder ist.

Wir sind im 14. Jahr einer sogenannten Revolution. Wie es früher war? Es kommt drauf an. Ihr könnt in meinem Post an die Wagenknecht über Analphabetismus lesen. Im Jahr 1960, im Jahr 1970 oder im Jahr 1980 war es im allgemeinen besser gestellt mit den Mitteln, die der Staat für die Bildung bereitstellte. Darum waren Chávez' Brüder - das wissen die wenigsten Eurosozialisten- an der Uni. Dann ging es bergab. Im Jahr 1998, als der Erdölpreis auf 12 Dollar pro Fass lag, war es schlimmer als im Jahr 2008. Jetzt aber, als ein Fass Öl über 100 Dollar kostet, scheinen wir weniger Geld zu haben für die Bildung. 

Wohin geht dann das Geld unserer Erdölexporte? Ein Teil geht zur Subvention vom Benzin. Viel Geld wird für die Beibehaltung einer äußerst überbewerteten Währung ausgegeben. So können die Reichen billige Dollars kaufen, um nach Europa oder in die USA zu reisen und so können Freunde der Regierung auch Kaffee aus Nikaragua oder Reis aus den USA importieren, um es für "sozialistische Preise" in Venezuela zu verkaufen und den inneren Kapitalismus zu "bekämpfen". Die staatliche Erdölgesellschaft zahlt doppelt zu viel an gewisse Firmen. Wozu das gut ist, weiß ich nicht. Schließlich sind wir die besten Kunden Lateinamerikas für die russische Rüstungsindustrie. Da dieses Geld vor allem aus FONDEN kommt, aus dem Fond für "nachhaltige Entwicklung", steht es nicht im normalen Haushalt. Und so können die Apologeten des Chavismus sagen, dass Venezuela ein Beispiel für die Welt ist.





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