Thursday, 29 August 2013

Ein Tag im Leben Venezuelas: von einer Deutschen erzählt

Hier könnt Ihr den Bericht einer deutschen Freundin über die Lage in meinem Land lesen.Viele Mitteleuropäer wanderten selbst vor 30, 40 Jahren nach Venezuela ein. Jetzt bleiben dort nur einzelne dieser Europäer. Sie verlassen das Land, wie Hundertausende Venezolaner es schon verlassen haben. 

Ihr könnt hier verstehen warum.
Wangelware in einem der früher reichsten Länder Lateinamerikas


Bin bei einer Freundin in einem anderen Dorf. Diese Freundin ist etwas älter und hat einige Krankheiten, ich habe also die Nummer für den Mercal-Einkauf geholt, ihr einen Stuhl hingestellt und selbst ganze zwei Stunden stehend gewartet bis wir mit unserer Nummer 83 dran kamen. Ich weiß warum ich mich nie in die Schlange stelle, ich war hinterher total fertig, bei dieser Hitze stehen, gehen wäre noch besser gewesen. Als wir fertig waren, waren 150 Nummern vergeben. Wir hatten Glück gehabt, um sechs klingelte das Telefon und wir wurden informiert, dass ein Mercal-Markt auf einem der Plätze aufgebaut wird. Als ich die Nummer holte, waren sie mit dem Aufbau noch nicht ganz fertig. Ein Packet Milch haben wir so erstanden, mehr durften wir nicht. In den normalen Läden ist Milch weder flüssig noch als Pulver nicht mehr zu finden und das jetzt seit mehreren Monaten. Dann konnte sie sich noch in eine andere Reihe stellen zur medizinischen Untersuchung. Sie hat Husten und ihr tut der Bauch weh. Es erfolgte noch nicht einmal eine Untersuchung mit Stethoskop, Antibiotika (aus Kuba) geschenkt und weitere Medikamente aufgeschrieben (zum selbst bezahlen) und das war es. Dafür hätte man auch keinen Arzt gebraucht. Wenn ich in Deutschland zum Arzt gehe und von Bauchschmerzen berichte, dann wird abgetastet und abgehorcht, mit dem Stethoskop, mehr braucht man dafür nicht. Was ich seltsam fand, war das eine Dame zunächst in ihrer Zivilkleidung ankam, dann kurz vor der Ecke an der der Mercal-Markt aufgebaut wurde, ein rotes T-Shirt aus der Tasche holte und es sich überzog und danach damit beschäftigt war den Ablauf zu kontrollieren. Klopapier im Osten Venezuelas kostet inzwischen pro Rolle 10 BsF, in meiner Stadt bezahlt man für 4 Rollen 17BsF. Also habe ich 6 Rollen Klopapier in den Koffer gepackt, als Mitbringsel.

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