Wednesday 11 November 2015

Der Weg zu den Wahlen: Venezuela, November 2015


Ein paar stinknormale Schuhe kostet in Venezuela jetzt etwa 30000 Bs. Das ist mehr als was Schullehrer und die meisten Dozenten an der Uni verdienen. Diese Dozenten müssten drei Monate Gehalt ausgeben, um einen Monat lang eine Einzimmerwohnung in einem armen Viertel zu bezahlen. Es liegt auf der Hand, dass die grösste Mehrheit der Venezolaner, die vor langen Zeit keine Wohnung gekauft hat, jetzt bei Verwandten oder einfach in Slums wohnt.

Das Regime und seine bedingungslosen Verteidiger in Europa - die kommunistische S. Wagenknecht ist ein Beispiel von denen- sprechen über einen Wirtschaftskrieg. Der Kapitalismus ist ja immer schuld.

Der Vorsitzende der Organisation Amerikanischer Staaten hat gestern einen langen Brief an die Vorsitzende des venezolanischen Wahlrates geschrieben, wo er sich über die venezolanischen Behörden beschwert, die ihre Macht missbrauchen, um der Regierungspartei allerlei Vorteile für die Wahlen zu verschaffen.

Der Wahlrat hat u.a. die Zahl der Abgeordneten in Bezirken reduziert, wo die Opposition in der Vergangenheit ganz sicher gewann und dafür behauptet, dass die Einwohnerzahl dort abnimmt, was völlig falsch ist. Der Wahlrat hat auch zugelassen, dass plötzlich im Stimmzettel neben einer Oppositionspartei eine andere Partei erscheint, die fast denselben Namen hat...und mit einem völlig unbekannten Kandidat, der denselben Namen wie der Leiter der Oppositionspartei aufweist.

Es gibt immer weniger Zeitungen, Radio- und Fernsehsehnder, die das Regime kritisieren dürfen. Internetzugang hinkt in Venezuela hinter dem Rest Südamerikas. Es ist so langsam, dass wenige Menschen im Internet Stream-TV aus dem Ausland sehen können...vor allem da, wo die Journalisten nicht hingehen...da, wo die Mehrheit der Venezolaner lebt. Dies ist etwas, was viele ausländischen Journalisten in Caracas noch nicht verstehen oder bekannt gegeben: Venezuela ist zwar ein sehr urbanes Land, die meisten Menschen leben aber nicht in den drei grössten Städten Venezuelas, sondern in den Ballungsräumen und in vielen mittelgroßen Städten, wo ausländische Journalisten und Diplomaten so gut wie nie sind.

Die Regierung Maduros ist aber sehr nervös, denn alle Umfragen zeigen, dass die Opposition die große Mehrheit hat. Die Regierung will alles tun, um einen Gewinn der Opposition zuzulassen. Wenn die Opposition gewinnt, wird die jetzige Mehrheit in der Nationalversammlung die eigene Institution entmachten und an Maduro geben.




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