Tuesday, 13 April 2010

Das Ministerium der Wahrheit


















Der jetzige Minister der Volksmacht für Bildung, Héctor Navarro, hat erklärt, die angekündigte "Jugendguerrilla", die inner- und ausserhalb der Schulen die Botschaft der Regierung verbreiten soll (siehe hier), sei keine Kampf-, sondern eine Ideen-Guerrilla, die gegen die "Verleumdungskampagne der Medien" agieren wird. Dieser und andere Parteibonzen sind anscheinend der Meinung, dass Leute nur geschockt wären, wenn diese Schüler Waffen tragen würden. Sie finden nicht abstossend, Schüler für Propagandazwecke auszunutzen.

Herr Navarro sagte ferner, dass diese Schüler "Botschafter der Wahrheit" sein werden.

Das kommt mir bekannt vor.

Schade, dass der Minister venezolanische Schüler nicht an der PISA-Studie teilnehmen lässt.

2 comments:

  1. Sehr traurig diese Entwicklung an venezolanischen Schulen.

    Selbst als Durchschnittsschüler mit mittelprächtigen Noten in Deutschland schafft man es leider im venezolanischen Schulsystem zu den Klassenbesten zugehören. Dabei spreche ich nicht von hören sagen, sondern von persönlichen Erfahrungen!Kein Wunder das der PISA Test gescheut wird, wenn man weiß wie bescheiden erst Deutschland abgeschnitten hat.

    Zur sog. "Jugendguerillia" kommen mir starke Erinnerungen an die deutsche Vor-&Nachkriegsgeschichte hoch. So fallen mir spontan parallelen zur Hitlerjugend auf (http://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerjugend) oder zur Freie Deutsche Jugend (http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Deutsche_Jugend) in der ehem. DDR.

    Dabei hat Venezuela soviel Potential seine junge Bevölkerung und reichhaltige Natur mit Hilfe des Reichtum an Rohstoffen nachhaltig zu Entwickeln!

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  2. Und es ist so, wie Du sagst.
    Als wir die PISA-Petition an die Regierung geschickt haben, waren wir uns dessen bewusst, dass venezolanische Schüler sehr aber auch sehr schlecht abschneiden würden, würden sie an der PISA-Studie teilnehmen. Und trotzdem dachten und denken wir: man muss durch, es wird am Anfang weh tun, es ist aber nötig, dass wir transparent feststellen, wo wir stehen.

    Die Regierung will das aber nicht akzeptieren, weil sie Transparenz resolut ablehnt und darüber hinaus von ihrer Pseudoideologie total verblendet ist.

    So wie Du sagst, hat Venezuela viel Potential. Nur müssen wir unsere Ressourcen richtig einsetzen.

    Die Regierung müsste das Geld für Mathe-, Physik- und Spanischbücher verwenden und nicht für Propagandazwecke.

    Das Problem ist grösser, als man denkt. Eine Studie, über die Journalist Oppenheimer einmal geschrieben hat, hat gezeigt, dass Lateinamerikaner im allgemeinen in "state of denial" waren, was das Bildungsniveau betrifft und Venezuela dabei besonders schlecht abschneidet.

    Wir müssen uns vor allem an die durschnittliche Bürger wenden, denn Politiker rechts und links in Venezuela scheinen keine Ahnung zu haben.

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