So?
Sehr oft hat die Regierung Chávez ihre Leistungen im Bereich Bildung posaunt: wie sie das Analphabetentum ausgerottet hat, wie die Kinder zum ersten Mal (!) kostenlos in die Schule gehen können, wie jeder jetzt an die Uni gehen kann, wie viele Erwachsene jetzt Neues lernen. "Wie kannst Du gegen eine Regierung sein, die so viel für die Bildung tut" Wie oft habe ich das von Eurokindern gehört? In Wirklichkeit sind die Errungenschaften vorwiegend Propaganda mit sehr grob manipulierten Daten. Ich habe schon oft darüber geschrieben: die Analphabetenratte hat sich seit 1997 kaum verändert, die funktionellen Analphabeten sind immer noch Legion, Schulen waren schon zu Zeiten meiner Eltern kostenlos, ihre Qualität hat sich aber deutlich verschlechtert. Stipendien hatten wir auch. Mein Vater hatte abends studiert, ein Stipendium bekommen. Als Kind habe ich in meiner öffentlichen Schule Essen vom Staat bekommen.
Was man seit Chávez einführte, was eine Anzahl "misiones", wo "Studenten" Geld bekommen haben, um Kurse zu besuchen, die in der Regel mehr Politik als Mathe oder Spanisch beinhalteten.
Nun nehmen venezolanische Forscher, die sich lange mit dem Thema befasst haben, die Berichte des Bildungsministeriums unter die Lupe und zeigen uns wie verheerend die Lage ist.
Luis Bravo Jáuregui zeigt, wie die Anzahl der Teilnehmer an den Misiones Robinson, die bestimmt waren, um Erwachsene zu alphabetisieren und ihnen einen Schulabschluss zu geben, abgenommen hat: von 4132556 Teilnehmer im Jahr 2005 ist die Zahl zu 827510 letztes Jahr gesunken. 2009 haben nur 21% von ihnen ihren Schulabschluss erreicht. Der Forscher sagt: entweder hat das Program an Popularität verloren oder die ersten Zahlen ware übertrieben.
Einige andere Daten, die diese Forscher uns geben (fast alles stammt aus staatlichen Berichten, die kein anderer liest):
Was man seit Chávez einführte, was eine Anzahl "misiones", wo "Studenten" Geld bekommen haben, um Kurse zu besuchen, die in der Regel mehr Politik als Mathe oder Spanisch beinhalteten.
Nun nehmen venezolanische Forscher, die sich lange mit dem Thema befasst haben, die Berichte des Bildungsministeriums unter die Lupe und zeigen uns wie verheerend die Lage ist.
Luis Bravo Jáuregui zeigt, wie die Anzahl der Teilnehmer an den Misiones Robinson, die bestimmt waren, um Erwachsene zu alphabetisieren und ihnen einen Schulabschluss zu geben, abgenommen hat: von 4132556 Teilnehmer im Jahr 2005 ist die Zahl zu 827510 letztes Jahr gesunken. 2009 haben nur 21% von ihnen ihren Schulabschluss erreicht. Der Forscher sagt: entweder hat das Program an Popularität verloren oder die ersten Zahlen ware übertrieben.
Ein anderer Bildungsspezialist, Mariano Herrera, bringt es auf den Punkt: man würde sich freuen, wenn es weniger Leute in den Misiones gäbe, denn sie sind nur da, wenn das normale System gescheitert ist. Leider gibt es weniger Leute eher weil die Regierung die Stipendien nicht zahlt und die Dozenten gar nicht qualifiziert sind. Herrera sagt, die misiones seien populistisch, helfen aber nicht, die echten Gründe der Armut zu bekämpfen.
Einige andere Daten, die diese Forscher uns geben (fast alles stammt aus staatlichen Berichten, die kein anderer liest):
- die Anzahl der Kinder im ersten Schuljahr hat in den letzten 11 Jahren abgenommen. Dabei war die Abnahme in sehr armen Bundesstaaten grösser als anderswo: 26% in Sucre, 25% in Apure, 14% in Barinas, während es mehr Kinder in Nueva Esparta (7%) und Miranda (22%) im ersten Schuljahr gab. Im Distrito Capital, neben Miranda, hat die Anzahl um 20% abgenommen. Hier muss ich aber gestehen, dass man mehr Infos zur Entwicklung der Bevölkerungsstruktur in den verschiedenen Regionen nötig hat.
Herrera sagt, dass Schüler auf dem Land und in ärmeren Gebieten durschnittlich 4 bis 9 Tage im Monat nicht zur Schule geht.
Schliesslich erwähnt Herrera etwas, was ich schon öfter von anderen gehört habe: viele der Dozenten sind unter sehr schlechten Arbeitsverhältnissen tätig. 40% der Dozenten haben nur befristete Verträge, 30% haben kein Studium abgeschlossen. Last but not least, etwas was ich schon vorher erwähnt habe: Schulbücher müssen in Venezuela von den Eltern bezahlt werden und sie sind in der Regel wesentlich teuerer als in Europa oder in den USA. Die Kosten für die Lehrbücher entsprechen etwa einem Mindestlohn. Das ist die bolivarische Revolution.
Schliesslich erwähnt Herrera etwas, was ich schon öfter von anderen gehört habe: viele der Dozenten sind unter sehr schlechten Arbeitsverhältnissen tätig. 40% der Dozenten haben nur befristete Verträge, 30% haben kein Studium abgeschlossen. Last but not least, etwas was ich schon vorher erwähnt habe: Schulbücher müssen in Venezuela von den Eltern bezahlt werden und sie sind in der Regel wesentlich teuerer als in Europa oder in den USA. Die Kosten für die Lehrbücher entsprechen etwa einem Mindestlohn. Das ist die bolivarische Revolution.
Oder so?
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