Wednesday, 23 May 2012

Verbrechen und Militär in Venezuela


Die Unruhen im Gefängnis La Plata, in Caracas, kamen zu Ende. Die Ministerin für Justizvollzugsangelegenheiten (sic), Iris Varela, hat mit den Gefangenen einen Deal gemacht. Die Details kennen wir nicht. Nach vielen Tagen Schiesserei kam es zu Ruhe und die Menschen wurden zu anderen Gefängnissen -die auch gerammelt voll sind - abtransportiert. Ein Unbeteiligter in einem Gebäude in der Umgebung war bei dieser Schiesserei getötet worden, einfach Pech.

Nun durfte die Guardia Civil, die in Venezuela auch Gefängnisse überwacht, in die Anlagen hineinkommen. Angeblich fanden sie gar keine Waffen, auch wenn sie sich mit den Menschen drinnen seit Wochen einen heftigen Schusswechsel geliefert hatten. Sie fanden 9 verbrannte Leichen. Anscheinend wurden die Abwesenheit dieser Ermordeten während des Gefangentransports nicht bemerkt. Die CICPC, die Zivilpolizei, wollte auch hineingehen und die Sache untersuchen. Die Militärs haben das aber nicht zugelassen.

Seit Jahrzehnten werden hunderte Menschen in Venezuelas Gefängnisse umgebracht. Die Zahl der Toten hat sich aber, wie ausserhalb dieser Anlagen, vervielfacht. Die Militärs sollen diese Gefangene überwachen, diese Gebäude sind aber voll Waffen. Es handelt sich nicht bloss um Messer. Es handelt sich um Maschinengewehre allerart, um jede Menge Granaten, um Schusswaffen für jeden Geschmack. Kokain und alle anderen Drogen kommen dazu. Und die Bewacher verdienen dabei.

Nun kommt der Caudillo Chávez und sagt, es gäbe ein neues Programm, eine neue Mission, A Toda Vida, Venezuela. Ich weiss nicht, wie man das übersetzen soll. "Voll am Leben, Venezuela"? Vielleicht. Diese Mission soll eine Verwandlung der Gefängnisse mit sich bringen...wir sind im Jahr 14 der sogenannten Bolivarischen Revolution. Es gibt Wahlen im Oktober in meinem Land.

Daniel schreibt mehr darüber auf Englisch, u.a. hier.



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