Venezuela hat keine Tsunamis und dennoch versinkt es immer wieder im Chaos.
Ich lese die Lokalzeitung und stelle fest, dass es am Wochenende nichts Ausserordentliches gab. Alles, was die Zeitung zu berichten hat, ist seit einigen Jahren absoluter Alltag. Damit Ihr wisst, was Alltag im "sozialistisch-bolivarischen" Venezuela bedeutet, stelle ich Euch einige dieser Nachrichten vor. Es handelt sich um Nachrichten aus dem Bundesstaat Carabobo. Es könnten aber Nachrichten aus vielen anderen Regionen Venezuelas sein.
Puerto Cabello |
- Der Staatskonzern Corpoelec, der im Jahre 2007 nach der Verstaatlichung mehrerer Energiefirmen gegründet wurde, meldete, dass ein Teil von Puerto Cabello schon wieder ein paar Stunden lang ohne Strom sein würde. Der Grund ist Instandhaltung. Dies ist die Norm in Venezuela jetzt. Wir haben keine Tsunamis, wir haben seit Jahren keine nennenswerte Erdbeben. Die Verwalter der "bolivarischen" Firmen sind so inkompetent, dass man nun überall in Venezuela stundenlange Stromausfälle "wegen gewöhnlichen Instandhaltung" erdulden muss. Kürzere, völlig unerwartete Stromausfälle sind die Norm. Übrigens: die U-Bahn in Valencia muss oft einen ganzen Sonntag wegen "gewöhnlichen Instandhaltung" schliessen.
- Ein Bus mit 30 Passagieren wurde Sonntag um 10:00 auf der Autobahn Valencia-Puerto Cabello überfallen. Die Täter waren schwer bewaffnet. Sie haben alles geklaut: Taschen, Handys. Solche Überfälle sind wirklich so gewöhnlich wie kleine Unfälle auf der A5 in Deutschland. Meine Cousine, die kein Auto hat, hat schon mehrere solcher Taten überlebt und sie hat immer mehr Angst, wenn sie einen Bus benutzen muss.
- 16 Menschen sind am Wochenende im Bundesstaat (2.5 Millionen Menschen) bei verschiedenen Gewalttaten ermordet worden.
In Venezuela nichts Neues.
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