Hugo Chávez hat die Gouverneure der Opposition in den Bundesstaaten Táchira und Zulia schon wieder Landesverräter genannt. Er sagt, die Opposition unterstützt die Position der kolumbianischen Regierung im Zusammenhang mit der FARC und ENL Guerrilla und damit einen Angriff gegen Venezuela. Er hat seinen Vizepräsidenten, Elias Jaua, damit beauftragt, mögliche rechtliche Massnahmen gegen sie zu untersuchen (auf Deutsch den Richtern zu befehlen, einen Prozess gegen die Gouverneure einzuleiten).
Der ehemalige Putschist sagte:
"Die sogenannte venezolanische Opposition...die kontrarevolutionären Kräfte, die sollten nicht auf den Gedanken kommen, dass sie in Ruhe gelassen werden, wenn das Yankee-Imperium Venezuela angreift. Wir würden dann auch interne Massnahmen treffen, um die Souverenität, die Sicherheit und die Verteidigung des Landes gegen all die Lakaien und Landesverräter zu sichern, die wir hier in den Verwaltungen der Bundesstaaten, der Gemeinden, der NGOs und der Medien haben".
Und dieser Militär ist der Führer des Sozialismus des 21ten Jahrhunderts, der vom Consultant Heinz Dieterich so sehr gelobt wird.
Dieterich und Chavez haben schon seit laengerem Differenzen und Dieterich sieht nicht das verwirklich was sein Traum des Soz. d. 21 Jhd war. Hier ganz gut zu lesen wie die Marxisten ihn sehen und das zeigt auch wie weit er von der Idee und der Umsetzung entfernt ist:
ReplyDeletehttp://www.marxist.com/heinz-dieterich-constitutional-referendum221107.htm
VG
Danke für Deinen Beitrag.
ReplyDeleteIch werde aus. über Dieterich in einem anderen Post schreiben.
Sowohl Woods wie auch Dieterich sind Vögel derselben Gattung (ja, auch wenn nicht derselben Art).
Dieterich hat schon seine Differenzen mit Chávez, er lobt aber immer noch die Chavez-Regierung und er ignoriert völlig viele Ereignisse, die in Venezuela geschehen. Es scheint, als ob er nur an Wahlergebnissen und an der Validität eines Referendums interessiert wäre, nicht an was noch in Venezuela passiert.
Er unterscheidet sich vom Woods nur insofern, als er eine schrittweise Entwicklung zu seinem Sozialismus als môglich sieht.
Im Grunde genommen verzeiht er Chavez unheimlich vieles. Dieterich und Chávez unterscheiden sich in ihren theoretischen Ansichten (soweit man bei Chávez über Ideologie und Theorie sprechen kann), Dieterich hat aber vom Referendum mal abgesehen die Wahlen in Venezuela für sehr fair gehalten und darüber hinaus jede Menge Aktionen einfach ignoriert.
Er denkt immer noch, dass Chávez ein Revolutionär ist, der die Bourgeoisie und die Mächtigen beseitigt. Boliburgueses usw seien für Menschen wie Dieterich eigentlich immer fremde Körper im Chavismus und nicht ein wesentliches Element.
Hier zu Chávez und Demokratie:
Dieterich
Die Wahlen in Venezuelan seien prima - sagt Dieterich- weil man nun auf Knopf Stunden nach der Wahl die Ergebnisse hat. Eigentlich ist das falsch. Erstens kriegen wir die Ergebnisse in Venezuela nicht früher als bei manuellen Systemen (siehe nicht nur Norwegen, sondern selbst Brasilie). Wir haben heute nocht nicht mal alle Ergebnisse von 2007! Die CNE, die Chavez völlig unterordnet ist, weigert sich seit 2007, die Ergenisse der Wähler im Ausland zu veröffentlichen, was rechtswidrig ist. Die paper trails funktionieren einfach nicht, wie ich anderswo gezeigt habe.
Geh zu 57:00
Er denkt immer noch, dass Chávez die Mehrheit hat und dass die Wahlen koscher verlaufen. Sehr wahrscheinlich hatte Chávez die Mehrheit fürs Referendum im Jahre 2004, er hat definitiv die 1999-, die 2000- und die 2006-Wahlen gewonnen, er hat aber seit Anfang an immer unfaire Methoden benutzt und es wird immer schmutziger. Er
hat auch die Mehrheit nicht für alles, sondern für was die Verfassung sagt.
Würde man in Deutschland kostenlose Verteilung von roten Säcken voll Essen mit dem Wort "NEIN" im Jahre 2004, mit dem Wort "JA" im Jahre 2007 und 2009 als koscher bezeichnen? Nein. Soll man das für Venezuela gelten lassen, weil wir Venezolaner ja Latinos sind? Also bitte! Darf man über 10% der Wähler ausser acht lassen trotz Gesetzgebung? Darf man ein System als fair bezeichnen, wenn die paper trails zunehmend einfach nicht die Stimme zeigen, die man gegeben hat?
Darf man ganz normale Angestellte entlassen, wenn sie ihre Unterschrift für ein Referendum gegen den Präsidenten gegeben haben?
Chávez hat völlig gegen die Mehrheit agiert als er alle 2007 abgelehnte Verfassungsveränderungen durch Vollmacht einführte.
Dieterich hat sich meiner Meinung nach kaum distanziert.
Eine Frage: und wieso ist diese Umsetzung so weit von der Idee des einen und des anderen entfernt?
ReplyDeleteSoweit ich das verstanden hab, war Dieterich einmal eine Art von Berater von Chávez, wurd aber dann quasi gefeuert.
ReplyDeleteHab mal eines seiner Bücher zum "Sozialismus des 21. Jhdt." gelesen. Da stand sinngemäss, dass Planwirtschaft heute funktioniert, weil die Computer nun die ausreichende Leistungsfähigkeit erreicht haben. Danach habe ich das Buch weggelegt.
In jüngster Zeit hat er in einem Junge Welt Interview Venezuela und Kuba als Schwachstellen bezeichnet.
Quote:
In Lateinamerika gibt es zwei Schwachstellen. Eine ist, im wesentlichen wegen der ökonomischen und Bewußtseinssituation, Venezuela. Die offiziellen Massenorganisationen sind hier emotional nach wie vor sehr stark an den Präsidenten gebunden; haben keine tiefergehende klassenbewußte Struktur, wie es zum Beispiel unter Allende bei den Chilenen der Fall war, oder wie es in Kuba der Fall ist. Die andere Schwachstelle ist Kuba, denn dort fließen drei Krisen zusammen.
Das Problem der Nachfolgegeneration ist nicht gelöst. Es gibt eine sehr starke ökonomische Krise, die zum Teil – wie in der Landwirtschaft – selbstverschuldet ist durch sehr hohe Agrarimporte einerseits und durch das Brachliegen der Hälfte des Landes andererseits. Das dritte Problem besteht darin, daß es zwei Entscheidungszentren gibt, auf der einen Seite Fidel und auf der anderen Seite Raúl. Das paralysiert Reformen, die man bräuchte.
http://tinyurl.com/36b6f8y
Irgendwie tief in den K-Gruppen der frühen 70er verwurzelt. Dann aber wieder verbunden mit einer gewissen Altersweisheit.
Der Mann *hat* in seinem Leben viele sozialistische Sternschnuppen verglühen sehen.
Das ist ein köstliches Zitat.
ReplyDeleteEs klingt so: "mit dem Schiff gibt es zwei Hauptprobleme. Erstens gibt es ein Riesenloch mittem im Kiel, wodurch das Wasser schnell reingeht. Zweitens haben wir eine Doppeltsituation: a) es brennt oben überall und b) wir haben weder Rettungsboote noch Rettungswesten."
Ok, ich gebe zu, dass Dieterich auch Kritik ausgeübt hat, aber nicht genug. Wenn Du diese Sekunden hörst, wo er im Video über Venezuela spricht, siehst Du, dass er immer noch nicht die ganze Hoffnung aufgegeben hat, ja Venezuela immer noch als beste Demokratie wegen der 1001 Referenden und Wahlen ansieht. Und da er Chávez so lange und so öffentlicht unterstützt hat (zumindest unter seinen lefty-Kreisen), müsste er nun sich noch deutlicher distanzieren und vor allem auch mal überlegen, ob auch solche Punkte wie "Wahlen funktionieren prächtig in Venezuela" noch zu verteidigen sind. Das wird er aber nie tun.
Für mich ist es ein Rätsel, wie sich solche Menschen von IT so bezauberen lassen, obwohl sie keine Ahnung haben.
Zeit als Mass aller Dinge, um Bezahlung zu bestimmen? Das ist so typisch für diese Menschen. Er hat sicher nie über Produktivität gehört. Kein Wunder, dass Kuba zusammenbricht. Hast Du dies im Spiegel gelesen?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,706783,00.html#ref=top
Darum war Ramírez (PDVSA-Leiter) auf der Insel.
Schwierig die Entwicklung chaotischer Zustände vorherzusagen, aber kann das nach einer relativ offensichtlich gefälschten Wahl im September nicht wirklich in ein Chaos abrutschen? Angesichts der Inflationsrate, dem Negativ-Wachstum und der fortschreitenden Verschlechterung der Infrastruktur in fast jedem Sinne?
ReplyDeleteAlso, Lemmy, wenn ich DAS wüsste, würde ich mit Sicherheit zum ersten Mal Lotto spielen. In der Tierra de Gracia ist alles, aber auch alles möglich, sogar Pünklichkeit (zumindest als Ausnahmesituation).
ReplyDeleteDie Lage kann schon explodieren.
Sie kann auch zu einer positiven Entwicklung führen.
Allerdings muss ich sagen, dass die Opposition immer noch nicht weiss, wie sie ihren Einflussraum ausweitet. Die Menschen in den Slums, in den Dörfern und in den vielen sekundären Städten wollen hören, sie sind bereit, Alternativen zu unterstützen, viele sind sehr enttäuscht vom Chavismo, sie haben aber schon zunehmend Angst und die Opposition denkt, man kann nur durch Fernsehen sie erreichen. Zu Fuss Broschüre verteilen? Qué es eso?
Effektiv Beobachter da verteilen, wo es langgeht? Cómo se hace eso? Yo quiero ser testigo en el Este de Caracas. Yo también. Yo también.
Es gibt natürlich einige Ausnahmen, einige Politiker, die besser organisiert sind. Wir brauchen aber mehr.